Die Implantation
Nach gründlicher Überlegung und Abwägung aller Fakten erfolgt Ihre Entscheidung zur Implantation. Es naht der vereinbarte Termin und gleichermaßen steigen die Bedenken. Diese sind unbegründet. Zehntausende Implantationen belegen, dass es sich hier um einen weitgehend schmerzfreien Eingriff handelt.
Die Implantatoperation – d.h. das Einsetzen der Implantate in den Knochen – ist in der Regel ein ambulanter chirurgischer Eingriff, der von den Auswirkungen auf den Patienten vergleichbar ist mit einer Wurzelspitzenresektion oder einer einfachen Weisheitszahnentfernung. Der Eingriff findet in Lokalanästhesie oder auch in Narkose statt und dauert je nach Anzahl der Implantate, Lokalisation und der chirurgischen Erfahrung des Operateurs zwischen 15 Minuten und etwa zwei Stunden. Die Operation wird unter sterilen Bedingungen mit speziellen Instrumenten in einem geeigneten Raum durchgeführt. Die Schleimhaut wird in der geplanten Region mitsamt der Knochenhaut (Periost) entfernt (zur Seite geklappt) und so der Knochen von allen Seiten zugänglich gemacht. Erst wenn die Inspektion des Knochens erfolgt ist, beginnen die Bohrungen für das später einzusetzende Implantat. Diese Präparation am Knochen ist schmerzfrei. Bei ausgewählten Fällen ist nach vorheriger dreidimensionaler Diagnostik auch eine Operation ohne eine Aufklappung der Schleimhaut möglich. Solche minimalinvasiven Eingriffe verringern die möglichen Beschwerden nach einer Operation, sind aber, wie gesagt, nicht in jedem Fall möglich.
Besondere Beachtung bei der Arbeit am Knochen ist angrenzenden anatomischen Strukturen (Nachbarzähne, Nerven, Kieferhöhle) und der richtigen geplanten Positionierung der Implantate untereinander zu schenken. Ist das Implantat in seine endgültige Position gebracht – je nach Implantattyp unterschiedlich tief – muss es fest sein und einen hohen Klopfschall aufweisen. Anhand eines typisch hellen, „harten“ Klopfschalls kann man die Integration und Beweglichkeit des Implantats im Knochen feststellen. Defekte um das Implantat herum können, wenn das Implantat fest ist, mit Hilfe von Knochen und/oder Knochenersatzstoffen und speziellen Membranen aufgefüllt und so regeneriert werden. Solche Operationserweiterungen sind häufig nicht vorher planbar, sollten aber mit Ihnen besprochen worden sein.
Je nach Schwierigkeitsgrad einer prothetischen Versorgung sind u.U. auch entsprechend der Modellanalyse Änderungen des ursprünglichen Konzeptes möglich und notwendig. Dies kann sich insbesondere dann ergeben, wenn die anatomischen Voraussetzungen eine Implantatpositionierung nicht wie gewünscht zugelassen haben.
So kann es z.B. sinnvoll sein, ein Implantat in eine andere Position zu setzen, wenn dabei Knochendefekte umgangen und ein risikoärmerer und langfristig sicherer Weg beschritten werden kann.
Nun wird das Zahnfleisch fest und dicht vernäht. Eine effiziente Kühlung für zwei bis drei Tage ist zu empfehlen, da es in der Folge der Operation zu einer mehr oder minder großen Schwellung kommen kann. Danach erfolgt in der Regel ein Einschleifen der Prothese und eventuell eine weich bleibende Unterfütterung. Der Einsatz von entzündungshemmenden, schmerzstillenden und antiödematösen (gegen eine Schwellung) Medikamenten ist von Fall zu Fall zu entscheiden.
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