Wie wurden fehlende Zähne bisher ersetzt?
Die Brücke
Diese Form des Zahnersatzes ist nur möglich, wenn die Lücke nicht zu groß ist (maximal drei fehlende Zähne) und von stabilen und belastbaren Zähnen begrenzt wird. Notwendig für den Einsatz einer Brücke ist das Beschleifen von mindestens zwei, manchmal vier oder mehr Zähnen.
Vorteil: | Ein Brückenersatz – optimal gefertigt – ist ästhetisch gut gestaltbar, funktionell schnell adaptiert und provoziert ein nur sehr geringes Fremdkörpergefühl. |
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Nachteil: | Es müssen in jedem Falle Zähne beschliffen werden. Dabei kann es zu Schädigungen der Zahnnerven kommen und nachfolgend Wurzelbehandlungen, manchmal auch Wurzelspitzenresektionen notwendig machen. |
Die Mundhygiene ist durch die Gestaltung der Brückenglieder u.U. deutlich erschwert. Eine sogenannte Sekundärkaries an den Brückenpfeilern ist oft die Folge. Reparaturen sind an zementierten Brücken schwierig.
Die Teilprothese
Fehlen mehrere Zähne in verschiedenen Regionen des Kiefers oder sind die Lücken nicht mehr durch stabile Zähne begrenzt (so genannte Freiendlücken), dann kann auf konservativem Wege nur eine Teilprothese die Lösung darstellen.
Diese Form des Zahnersatzes ist in jedem Falle herausnehmbar. Die einfache „Plastprothese“ findet ihren Halt durch Klammern an den noch vorhandenen Zähnen. Diese Zähne werden durch die Klammern langfristig gelockert und geschädigt. Die „Plastprothese“ wird heute nur noch als Übergangsprothese – bis zur Fertigstellung des endgültigen Zahnersatzes – angeboten.
Bessere Möglichkeiten sind die Modellgussprothese mit genau passenden gegossenen Klammern und verschiedene Formen der „klammerlosen“ Verankerung über Geschiebe, Stege oder Teleskope – Formen des sogenannten kombinierten Zahnersatzes. Die letzte Form stellt ein funktionelles Optimum des konservativen Ersatzes dar, erfordert aber das Beschleifen von vielen oder allen Restzähnen des jeweiligen Kiefers.
Vorteil: | Kostengünstige Herstellung und relativ einfache (nicht bei Geschieben und Teleskopen) Reparatur- und Erweiterungsfähigkeit. |
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Nachteil: | Sie haben einen Ersatz, der auch den Gaumen – zumindest teilweise bedeckt. Sie können den Ersatz herausnehmen – was zur Reinigung auch ein Vorteil sein kann – und die Ästhetik wie die Phonetik können eingeschränkt sein. Eine Schädigung der verbleibenden Zähne ist möglich. |
Der zahnlose Patient
...kann natürlich nur eine totale, herausnehmbare Prothese aus Kunststoff oder mit Metalleinlage bekommen. Der Halt der Prothese im Oberkiefer wird durch Unterdruck (Adhäsion zwischen Prothese, Speichel und Gaumenschleimhaut) erreicht.
Im Unterkiefer hält eine Prothese nicht durch Unterdruck sondern durch möglichst maximale Ausnutzung aller möglichen Räume – wie Zungengrund, Mundvorhof und Wangen. Viele Patienten kommen mit den „oberen Prothesen“ – wenn sie funktionell gearbeitet sind – recht gut zurecht. Der Unterkiefer mit seiner oft sehr lockeren Prothese macht aber den meisten Patienten Sorgen und Beschwerden.
Es gibt keine Vorteile bei dieser Form des Zahnersatzes bis auf den, dass man überhaupt Zähne zeigen kann.
Nachteil: | Viele Patienten haben erhebliche Probleme
mit dem Essen, dem Sprechen
und dazu noch aufgrund der großen Gaumenplatte einen massiven Würgereiz.
Der Geschmack ist nicht mehr der
gleiche. Nicht unerheblich ist die Angst,
den Zahnersatz im unpassenden Moment
zu verlieren. Je älter ein Patient
ist, wenn er mit dieser Art Zahnersatz
konfrontiert wird, desto schwieriger
wird auch die Adaptation und Akzeptanz
dieser Lösung. Bei ausgeprägtem Knochenschwund (Knochatrophie) führt u.U. ein herausnehmbarer Zahnersatz auch durch den Druck auf die Nervaustrittspunkte im seitlichen Unterkiefer zu erheblichen Beschwerden beim Essen. |
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